Generationenwechsel bei der Abteilung Stadt

Bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Tauberbischofsheim, Abteilung Stadt standen die Wahl des neuen Abteilungskommandanten sowie zahlreiche Ehrungen und Beförderungen im Mittelpunkt. Nach zwei Jahren, in denen man aufgrund der Pandemie auf Online-Alternativen und eine Briefwahl zur Ermittlung des neuen Abteilungsausschusses ausgewichen war, freute sich Kommandant Michael Noe außerordentlich, Kameradinnen und Kameraden sowie Bürgermeisterin Anette Schmidt, seinen designierten Nachfolger an der Spitze der Gesamtwehr, Stefan Lindtner und zahlreiche Ehrengäste in der Stadthalle Tauberbischofsheim begrüßen zu dürfen.

An seine Begrüßung, die Feststellung der Beschlussfähigkeit und ein Totengedenken schloss Noe seinen Bericht an. Vorneweg fand er bereits Worte des Dankes an alle Kameraden für ihr vorbildliches Engagement während der vergangenen zwei Jahre. Aufgeteilt in Einsatzgruppen, um die Einsatzbereitschaft auch bei etwaiger Quarantäne aufrecht zu erhalten, mit eingeschränkter und lange Zeit ausbleibender Übungstätigkeit und trotz zahlreicher zusätzlicher Herausforderungen durch das unmittelbare Pandemiegeschehen habe man alles gegeben, um den Schutz der Stadt und ihrer Bürger zu gewährleisten. Seinen herzlichen Dank richtete er auch an die Stadtverwaltung, namentlich an Bürgermeisterin Schmidt, Michael Karle, Antje Buhl sowie Elisabeth Häfner und darüber hinaus an die hauptamtlichen Gerätewarte der Feuerwehr, Timo Lang und Oliver Mohr sowie dem ehrenamtlichen Kleiderkammerwart Mario Noe. Nicht vergessen wollte er auch die Jugendfeuerwehr samt deren Ausbilderteam und die Alterskameraden.

Die Tauberbischofsheimer Einsatzabteilung zählt aktuell 93 aktive Kräfte, dazu kommen 12 Jugendfeuerwehrmitglieder und 28 Angehörige der Altersabteilung. Man habe 12 Sitzungen des Abteilungsausschusses und der Zug- und Gruppenführer abgehalten, mehrheitlich online oder in hybrider Form.

Noes bisheriger Stellvertreter Dominik Götzinger berichtete zum Einsatzgeschehen der vergangenen beiden Jahre. Mit 137 (2020) und 188 (2021) Einsätzen habe man erneut Großes geleistet, würde letzterer Wert doch im Durchschnitt auf eine Alarmierung jeden zweiten Tag schließen lassen. Neben einer Aufschlüsselung der Einsatzzahlen berichtete Götzinger auch über die vermehrte Anforderung im Rahmen der Überlandhilfe; mit 31 (2020) und 34 (2021) Einsätzen machte diese einen erheblichen Teil der Alarme aus. Als besondere Einsätze hob er neben den unterschiedlichen Hilfeleistungen im Rahmen der Pandemiebekämpfung den Brand im Zipfpark, einen Silobrand bei der Firma VS-Möbel, verschiedene Großbrände in Lauda-Königshofen, Grünsfeld und Vilchband, sowie einige Verkehrsunfälle heraus. Besonders in Erinnerung bleibt auch der Einsatz von vier Tauberbischofsheimer Kameraden im Rahmen der Fluthilfe im Ahrtal im Juli 2021.

Beschafft habe man in den letzten Jahren einen neuen Kommandowagen sowie einen Einsatzleitwagen, darüber hinaus erhielt man Tablets für die Einsatzfahrzeuge und ein neues System zur Einsatzstellenhygiene. Götzinger bedankte sich bei den Teams, welche die jeweiligen Projekte begleiteten. Einen kurzen Ausblick gab er auf das in Kürze am Standort Tauberbischofsheim eintreffende Tanklöschfahrzeug 4000, welches ein Vorgängerfahrzeug aus dem Jahr 1981 ersetzen wird.

Die Berichte der Jugendfeuerwehr, der Altersabteilung und den Kassenbericht trugen Tobias Jekeli (Jugendgruppenleiter), Peter Bernhardt (Obmann der Alterskameraden) und Gernot Häfner (Kassier) vor. Jekelis Vorgänger im Amt, Tizian Hartmann, erhielt als Dank für acht Jahre in Diensten des Feuerwehrnachwuchses ein kleines Präsent und großen Applaus. Die Kassenprüfer Helmuth Hofer und Harald Baumeister bescheinigten Gernot Häfner eine einwandfreie Kassenprüfung, weshalb er einstimmig entlastet wurde.

Anschließend erfolgte die Vorstellung und Aufnahme neuer Mitglieder, die Ehrung derjenigen, welche einen Lehrgang erfolgreich absolviert haben, sowie anstehende Beförderungen (siehe Infokasten).

Die folgende Wahl zum Abteilungskommandanten leitete Bürgermeisterin Schmidt. Nachdem es aus der Mitte der Abteilung zunächst keine Kandidaten gegeben hatte, erklärte sich Dominik Götzinger bereit, für das Amt des Abteilungskommandanten zur Wahl zu stehen. Er betonte, dass dies aufgrund eines privaten Bauvorhabens seinerseits jedoch nur eine Lösung auf Zeit sei. Er sei aber gerne bereit, der Feuerwehr Tauberbischofsheim in dieser Übergangsphase, in der die Führung der Gesamtwehr aus dem Ehren- ins Hauptamt wechselt, als Brückenbauer zur Verfügung zu stehen und hofft, dass schon bald eine neue und motivierte Führungsmannschaft aus der Mitte der Abteilung die Geschicke lenken wird. Die folgende Wahl bestätigte Götzingers Hoffnungen mit großer Mehrheit; die noch vakante Position seines Stellvertreters will die Bürgermeisterin in Gesprächen mit Vertretern der Feuerwehr, der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung zeitnah besetzen.

Götzinger bedankte sich bei allen Kameraden für das große Vertrauen und bewies Michael Noe, den er nun beerbt, eine besondere Ehre: Schon vor der offiziellen Verabschiedung im Mai überreichte er dem scheidenden Kommandanten eine Flasche Flutwein aus dem Ahrtal – für Noe nicht zuletzt deshalb ein besonderes Geschenk, da dieser im vergangenen Sommer selbst zum Einsatzkontingent des Main-Tauber-Kreises gehört hatte, welches dort Hilfe leistete.

Bürgermeisterin Anette Schmidt gratulierte dem neu gewählten Abteilungskommandanten sowie allen Beförderten herzlichst, bevor sie die Grüße von Stadtverwaltung und Gemeinderat überbrachte. Als Dienstherr sei man von Seiten der Verwaltung stolz auf die schlagkräftige Truppe, welche immer bereitstehe, wenn Hilfe benötigt würde. Unter zustimmendem Nicken der anwesenden Fraktionsvorsitzenden aller Gemeinderatsfraktionen sicherte sie der Wehr auch weiterhin die volle Unterstützung zu, wenn es um eine angemessene und moderne Ausstattung gehe, was nicht zuletzt das in Kürze eintreffende TLF 4000 beweisen würde, welches die Stadt nach Abzug der Fördermittel schließlich fast eine Viertel Million Euro koste.

Paul Stemmler informierte zu guter Letzt noch über den Sachstand der Gründung des Fördervereins der Tauberbischofsheimer Floriansjünger, ehe Michael Noe die Versammlung mit dem Wahlspruch der Feuerwehrleute beschloss: „Gott zur Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr!“